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Projekte in Südostasien

In Südostasien fördert die Gemeinschaftsstifung terre des hommes Projekte in Vietnam, Kambodscha, Myanmar, Indonesien und in Thailand.

Myanmar: Einkommen für arme Familien

Die Kachin sind eine Volksgruppe, die im Vielvölkerstaat Myanmar traditionell sehr isoliert gelebt hat. Doch seit den 1960er Jahren streiten die Kachin in bewaffneten Auseinandersetzungen mit der Regierung Myanmars um ihre Autonomie. In Folge des Konfliktes herrscht im Kachin-Staat im Osten Myanmars große Armut. Es gibt kaum ärztliche Versorgung, die Schulabbrecherquote ist hoch, Jugendliche haben nur wenig Chancen, eine Ausbildung zu machen und einen Beruf zu finden. Die von der Stiftung geförderte Organisation KBCHDD (Kachin Baptist Convention Humanitarian and Development Department) hat das Ziel, armen Familien ein Einkommen zu ermöglichen. Dazu werden Jugendliche aus den Kachin-Gemeinden bei der Jobsuche unterstützt. KBCHDD bietet berufliche Trainings an, beispielsweise in Kfz-Mechanik, Schneiderei oder Kosmetik, die es den Jugendlichen erleichtern, eine Anstellung zu finden. Für die Kleinbauern werden Schulungen durchgeführt, in denen sie lernen, den Ertrag ihrer Parzellen zu steigern und die Aufzucht von Hühnern und Schweinen ertragreicher zu gestalten. Zum Programm gehören auch Workshops, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, aus natürlichen und verfügbaren Materialien wie Bambus Kunsthandwerk herzustellen. Die Familien verkaufen die Überschüsse aus der landwirtschaftlichen Produktion und die kunsthandwerklichen Produkte auf den regionalen Märkten. Alle Maßnahmen weisen erste Erfolge auf und tragen dazu bei, die Armut in vielen Gemeinden zu reduzieren. 

Thailand: Schulen fürs Leben am Mekong

In Thailand ist der Schulunterricht kostenlos. Aber für Kinder ethnischer Minderheiten, für Kinder aus Migranten- und Flüchtlingsfamilien, die keine Staatsangehörigkeit besitzen, bleibt ein Schulbesuch oft unerreichbar. mehr...

Kambodscha: Bildung für Kinderarbeiter

Die ländliche Provinz Kompong Cham ist von Armut geprägt. Die Regierung investiert nur wenig in die Infrastruktur, es gibt kaum Schulen oder Krankenhäuser. Um ihre Familien zu unterstützen, müssen viele Kinder arbeiten. Sie brechen die Schule ab und verlassen ihre Familien, um in der Stadt Arbeit zu suchen oder sich auf den Gummibaumplantagen und den Maniokfeldern als Tagelöhner zu verdingen. Die Arbeit ist sehr hart, und die Kinder sind auf den Plantagen Pestiziden ausgesetzt und werden von den Aufsehern geschlagen, wenn sie nicht schnell und geschickt genug arbeiten.

Die Gemeinschaftsstiftung terre des hommes arbeitet mit der kambodschanischen Organisation Khemara zusammen. Khemara setzt sich gegen Gewalt und Ausbeutung von Kindern ein und kämpft gegen Kinderhandel und Diskriminierung von Frauen. Das wichtigste Ziel des Projektes ist, die Zahl der Schulabbrecher zu reduzieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der frühkindlichen Erziehung.

Khemara schafft Bildungsangebote in den Glaubwürdig und transparent Gemeinden für 5.000 Mädchen und Jungen von sechs bis 17 Jahren. Beispielsweise wurden »Lern-Center« aufgebaut, in denen Grundschüler in einer offenen Nachhilfeklasse schulische Unterstützung in Anspruch nehmen können. Kleinkinder werden in den vom Projekt betriebenen Kindergärten betreut.

Die Maßnahmen erreichen 9.400 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Khemara bietet berufliche Qualifizierung für Frauen an, zum Beispiel in Nähen, in der Bäckerei oder dem Anbau von Maniok. Damit können die Familien auf den lokalen Märkten ein kleines Einkommen erzielen, das oft ausreicht, damit die Kinder nicht mehr arbeiten müssen.

Dass Kinder einen besonderen Schutz genießen, muss gesellschaftlich stärker verankert werden. Deswegen soll es auch in den Gemeinden Workshops zu Kinderrechten geben, damit Kinder langfristig vor ausbeuterischer Arbeit geschützt werden.

Die Stiftung unterstützt die arbeitenden Kinder im Projekt Khemara bis 2018 mit 34.000 Euro.