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Hilfe für traumatisierte Kinder

Krieg, Gewalt, Armut, Missbrauch und Ausbeutung führen dazu, dass Kinder nicht nur physisch, sondern auch psychisch leiden. Die Gemeinschaftsstiftung Terre des Hommes setzt sich mit ihrem Stiftungsfonds für traumatisierte Kinder ein. Die Erlöse des Stiftungsfonds »Hilfe für traumatisiert Kinder« finanzieren Projekte, in denen Kinder psychisch unterstützt werden, um nach traumatischen Erlebnissen, wie Krieg, Flucht oder Missbrauch wieder in ihr Leben zurückzufinden.

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Trauma-Arbeit hilft zurück ins Leben

Traumahilfe ist im besten Sinn »Hilfe zur Selbsthilfe«, weil die Menschen nach der Behandlung ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen und sich für ihre Rechte und Interessen einsetzen können. Aus diesem Grund passt der Stiftungsfonds »Hilfe für traumatisierte Kinder« zu den Zielen von Terre des Hommes. Die Erträge dieses Fonds sollen kontinuierlich über viele Jahrzehnte Projekte zur Traumahilfe fördern. Für Menschen, die ihr Vermögen sinnvoll bewahrt wissen möchten, ist eine Beteiligung am Stiftungsfonds durch eine Zustiftung oder eigene Stiftung innerhalb des Fonds eine gute Gelegenheit, die Trauma-Arbeit für Kinder in Not über viele Jahrzehnte zu sichern. Gern informieren wir Sie, wie Ihr Vermögen im Stiftungsfonds »Hilfe für traumatisierte Kinder« sinnvoll helfen kann.

Traumahilfe ist im besten Sinne Hilfe zur Selbsthilfe

Traumahilfe ist im besten Sinn »Hilfe zur Selbsthilfe«, weil die Menschen nach der Behandlung ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen und sich für ihre Rechte und Interessen einsetzen können. 

Dank der guten Betreuung und Therapieangebote gewinnen traumatisierte Kinder neues Selbstbewusstsein, bauen wieder soziale Beziehungen auf und setzen sich für ihre Rechte und Interessen ein. Dafür werden einheimische Fachkräfte ausgebildet, die mit kulturell angepassten Methoden arbeiten. Unsere Partner vor Ort leisten Hilfe zur Selbsthilfe. So können diese Kinder ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen.

Die Gemeinschaftsstiftung Terre des Hommes hat den Stiftungsfonds »Hilfe für traumatisierte Kinder« aufgelegt

Der Stiftungsfonds Hilfe für traumatisierte Kinder ist auf viele Jahrzehnte ausgelegt. Sein Ziel ist, Kindern in Krisen zu helfen, ihre seelischen Belastungen abzubauen. Mit den Erträgen des Fonds werden zukünftige Projekte finanziert. Unsere einheimischen Partnerorganisationen bleiben mit dem langfristigen Ansatz der Gemeinschaftsstiftung auch in Zukunft handlungsfähig.

Mit Ihrer Zustiftung geben Sie traumatisierten Kindern Lebensfreude zurück. Gern beraten wir Sie, wie Ihr Vermögen im Stiftungsfonds Hilfe für traumatisierte Kinder sinnvoll helfen kann.

Projekte

Gerade Kinder, die auf Grund ihrer Fluchterfahrung schwere psychische und körperliche Traumata erlitten haben, fühlen sich ausgegrenzt. Eine psychologische Behandlung und gelungene Integration in die Welt der anderen Kinder sind die Grundvoraussetzung für einen regulären Schulbesuch.

Rund zwei Millionen Menschen sind derzeit im Irak auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg und dem Terror der IS-Milizen. Dramatisch ist die Lage der Flüchtlinge in den kurdischen Autonomiegebieten im Nordirak. Die Situation in den Lagern ist katastrophal, viele Menschen sind verzweifelt, die Kinder sind von Krieg und Gewalt teilweise hochtraumatisiert.

Die Gemeinschaftsstiftung Terre des Hommes arbeitet mit der irakischen Organisation Jiyan Foundation for Human Rights zusammen. Im Nordirak gibt es bisher keine spezialisierten Kinder- und Jugend-Traumatherapeuten. Die Gemeinschaftsstiftung finanziert gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit die Weiterbildung von 30 irakischen Therapeutinnen und Therapeuten. Mit dieser Zusatzqualifikation sind sie in der Lage, bei den Kindern und Jugendlichen in den Flüchtlingslagern posttraumatische Belastungsstörungen zu erkennen und zu behandeln. Die jungen Patientinnen und Patienten, die oft massive Gewalt erlebt haben, lernen mit ihren traumatischen Erfahrungen umzugehen und den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.

Da die Zahl der traumatisierten Kinder und Jugendlichen weiter steigt, erhöht sich auch der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. Das Ziel ist, die Ausbildung zu vertiefen und mittelfristig weitere Fachkräfte auszubilden.

Die Stiftung unterstützte das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 12.800 Euro in den letzten zwei Jahren.

1996 ging der 36-jährige brutale Bürgerkrieg in Guatemala zu Ende. Ihm fielen mindestens 150.000 Menschen zum Opfer – viele verschwanden spurlos. Die Frauen, die den Terror überlebten, hatten keine Zeit zu trauern. Sie waren nach dem Tod oder Weggang ihrer Männer in die Guerilla über Nacht die Ernährerinnen der Familie geworden. Ein großer Teil von ihnen suchte auch nach einer Form, die zahllosen Opfer zu betrauern. Die Rückbesinnung auf ihre indigene Kultur half ihnen dabei.

Mit Hilfe von traditionellen Ritualen und Bräuchen überwanden sie das Trauma von Gewalt und ethnischer Unterdrückung – eine Bedingung für die Aussöhnung in Guatemala und die Stärkung ihrer eigenen Identität. Die Regenbogenfrauen blicken zurück, um Kraft für die Zukunft zu gewinnen.  

Suche nach den Wurzeln

Das Projekt der »Regenbogenfrauen« bietet Sensibilisierungs- und Selbsterfahrungskurse sowie die therapeutische Begleitung von Frauen an. Die Regenbogenfrauen in Guatemala möchten aktiv am Aufbau einer gleichberechtigten, demokratischen und multikulturellen Gesellschaft mitwirken. Sie stärken ihr eigenes Selbstbewusstsein und das ihrer Kinder und Familien, indem sie sich mit ihrer indigenen Kultur auseinandersetzen. Kinder erhalten pädagogische Angebote und Betreuung. Stadtkinder erforschen die Natur und erlernen vergessene Techniken wie Töpfern.Die »Regenbogenfrauen« wurden bis 2010 mit 53 600 Euro von der Gemeinschaftsstiftung terre des hommes unterstützt.  

Kinder und Jugendliche setzen sich für den Schutz ihrer Umwelt ein

In den Jahren 2016 bis 2017 wurde das Projekt weitergefördert. Die Gewalterfahrungen und Traumata aus der Vergangenheit, die diese indigene Gruppe auch an nachfolgende Generationen zum Beispiel durch häusliche Gewalt weitergegeben hat, sollen durch das Projekt der Regenbogenfrauen geheilt werden. Die Gruppen der Kinder und Jugendlichen sollen ihre Vergangenheit und die ihrer Vorfahren kennenlernen und reflektieren, um so einen Prozess anzustoßen, der ihr heutiges Leben positiv beeinflusst. 40 Kinder und Teenager beginnen ihr persönliches und kollektives Trauma und die damit verbundenen negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit aufzuarbeiten.  

Die Entwicklung der Kinder wird dadurch gefördert und ihr Lebensweg geebnet. Dafür ist neben anderen Aktionen ein dreitägiger Workshop geplant mit dem Thema: »Der Weg zu einem erfüllten Leben«. Darüber hinaus werden Wege gesucht, der Naturkultur und Landwirtschaft der Maya näher zu kommen. Dazu werden Samen und Pflanzen, die in der Vergangenheit angebaut wurden, identifiziert und verteilt. KAQLA war das erste Traumahilfe-Projekt, das mit dem der Stiftungsfonds „Hilfe für traumatisierte Kinder“ beworben wurde.

Die Gemeinschaftsstiftung Terre des Hommes fördert dieses Projekt bis 2017 mit weiteren 30.000 Euro.

Wenn der Vulkan raucht, kommt die traumatische Erinnerung zurück

Am Vulkan Mount Merapi auf Java hat sich für die Kinder viel geändert. Sie haben kein Zuhause mehr, einige verloren ihre Eltern und ihre Lebensgrundlage. Auch die ständige Gefahr eines neuen Vulkanausbruchs verängstigt die Kinder. Der Dauerstress macht sie aggressiv oder sie werden depressiv und ziehen sich aus ihrer Umgebung zurück. Ihre Lehrer und Eltern können mit ihrem Verhalten nicht umgehen und bestrafen sie mit Schlägen.

Unser Partnerprojekt LESSAN möchte eine dauerhafte psychosoziale Betreuung in der Region um den Merapi aufbauen, die auch nach der akuten Nothilfe greift. Karten und Verzeichnisse von Anlaufstellen sollen helfen, schnell psychologische Hilfe zu finden. Regierungsministerien befürworten ebenfalls Programme der psychologischen Universität zur Weiterbildung von Psychologen.

Alle Kinder lernen im Unterricht, wie sie sich im Notfall verhalten und wie sie psychologische Hilfsstellen erreichen. Über 1.000 traumatisierte Schülerinnen und Schüler werden regelmäßig Therapieangebote nutzen können, denn in den Schulen und Gemeinden wird ein Überweisungssystem zu Psychologinnen und Psychologen eingeführt. Kinder, die von LESSAN in Beratung ausgebildet sind, helfen, wenn die Angst vor einem neuen Ausbruch zu groß wird. Ältere Menschen und Lehrkräfte aus den umliegenden Orten treffen sich einmal im Monat zu Schulungen über psychosoziale Intervention. Sie bilden Kerngruppen, die das Informationsprogramm in den Dorfgemeinschaften integrieren.

Länderübergreifende Hilfe für traumatisierte Kinder und ihre Familien

Die Ursachen von Traumatisierung in der Region Südost-Asien sind vielschichtig: Naturkatastrophen, Gewalt, anhaltende Diskriminierung und Armut sowie Missbrauch. Seit 2010 begleitet die Gemeinschaftsstiftung das Terre des Hommes- Programm zur Ausbildung und Vernetzung von Psychologen in Thailand, Burma, Kambodscha und Indonesien mit vielfältigen Angeboten und hilft Frauen und Kindern ihre psychischen Traumata zu überwinden.

Mit dem großflächigen Programm wird an die Erfolge in Aceh nach dem Tsunami angeknüpft. Dort wurden Ausbildungsprogramme für Psychologen und Gesundheitshelfer von terre des hommes-Partnern eingerichtet. Oftmals fehlen den Menschen aber – insbesondere den Kindern – die Worte, um ihr Leid auszudrücken. Deswegen werden Psychologen unter anderem in der EMDR- Methode geschult. EMDR ermöglicht es ohne viele Worte, erste Verarbeitungsprozesse in Gang zu bringen. 

Traumahilfe im Großprojekt Mekong

Die Stiftung förderte die Traumaarbeit in der Mekong-Region bis 2013 mit 163.000 Euro und erreichte rund 3.500 Menschen. 23 Therapeuten arbeiten in diesem länderübergreifenden Projekt und werden in verschiedenen Einrichtungen eingesetzt. Sie führten bis 2013 über 5.000 Behandlungseinheiten in Indonesien, Kambodscha und Thailand durch.

Im thailändischen Norden, in der Provinz Lampang, arbeitet das Projekt im »Lampang Rehabilitation and Development Center«. Das vom Sozialministerium in Chiang Mai geleitete Heim kümmert sich um schwer misshandelte Mädchen im Alter von acht bis achtzehn Jahren, wie die 14-jährige Ching.

Sie hat jahrelang Gewalt und Missbrauch in ihrer Familie erfahren und war selbstmordgefährdet. Sie war verängstigt und zurückgezogen. Durch die EMDR-Behandlungen der Psychologen des Mekong-Projekts konnte Ching geholfen werden. Sie fasst neuen Lebensmut und kann das Geschehene verarbeiten, heute träumt sie von einer eigenen kleinen Bäckerei.

2016 wurde das Terre des Hommes-Programm mit erneuter Unterstütztung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Gemeinschaftsstiftung nach Myanmar ausgeweitet. 1.200 Kinder sollen dort die Therapieangebote nutzen können.

Ein Fenster zum Leben öffnen

Chanthy, 6 Jahre alt, zog mit ihrer Mutter in Phnom Penh ins Cambodian Women´s Crisis Center um. Sie lebte mit ihrer Familie auf einem Boot, mit dem der Vater Touristen auf dem Tonlesap fährt. Sie war allein, als der Nachbar aufs Boot kam und sie sexuell missbrauchte. Die Mutter wandte sich an die Polizei. Im Krisenzentrum wurden beide von einem Therapeuten betreut. Chanthys Reaktion war zunächst abweisend gegenüber jedem Mann. Jetzt geht es ihr dank der Therapie wieder gut und Mutter und Tochter konnten in eine eigene kleine Wohnung einziehen, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

»Kinder, die dauerhaft in Gewalt und Angst leben, haben das Vertrauen in die Zukunft verloren. Ich möchte, dass traumatisierte Kinder ihre Fröhlichkeit und Lebensfreude wiederentdecken und unterstütze die Trauma-Arbeit der Terre des Hommes-Stiftung.«
Pumeza Matshikiza Sopranistin aus Südafrika und Schirmfrau des Stiftungsfonds

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