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Bildung stiften gegen Armut!

Weltweit besuchen 58 Millionen Grundschulkinder und 63 Millionen Jugendliche keine Schule. Ein Drittel aller Kinder, die weltweit nicht zur Schule gehen, stammt aus armen Familien, lebt in konfliktreichen Regionen oder ist aus der Heimat geflüchtet.

Statt zur Schule zu gehen, müssen viele Kinder arbeiten, um zum Lebens-unterhalt ihrer Familie beizutragen. Mädchen sind besonders benachteiligt. Dabei ist Bildung die Voraussetzung für ein besseres Leben. Wer Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt hat, kann Preise auf dem Markt vergleichen, Verträge verstehen und sich neues Wissen aneignen.

Schaffen Sie dauerhafte Chancen aus der Armut für Mädchen und Jungen in unseren Projekten — stiften Sie Bildung! Anders als bei Spenden, die direkt in unsere Projektarbeit fließen, helfen die Erträge Ihrer Zustiftungen im Bildungsfonds. Schenkungen in unseren Stiftungsfonds sind deshalb ab 1.000 Euro sinnvoll.

Stiften für das Recht auf Bildung!

Der Bildungsfonds finanziert aus seinen Erträgen Projekte für das Recht auf Bildung. Unsere Partnerorganisationen unterstützen arme Familien beim Kauf von Schulmaterial, organisieren Nachhilfe für Schulabbrecher oder setzen sich für qualifizierten Unterricht ein und veranstalten für Eltern, Kinder und Lehrkräfte Workshops für Kinderrechte. Damit benachteiligte Kinder die Chance erhalten, einen Kindergarten, die Vorschule oder Schule zu besuchen oder eine Ausbildung absolvieren können — für ein selbstbestimmtes Leben jenseits der Armut.

Jetzt Bildungsstifter*in werden!

Projekte

Die ländliche Provinz Kompong Cham ist von Armut geprägt. Die Regierung investiert nur wenig in die Infrastruktur, es gibt kaum Schulen oder Krankenhäuser. Um ihre Familien zu unterstützen, müssen viele Kinder arbeiten. Sie brechen die Schule ab und verlassen ihre Familien, um in der Stadt Arbeit zu suchen oder sich auf den Gummibaumplantagen und den Maniokfeldern als Tagelöhner zu verdingen. Die Arbeit ist sehr hart, und die Kinder sind auf den Plantagen Pestiziden ausgesetzt und werden von den Aufsehern geschlagen, wenn sie nicht schnell und geschickt genug arbeiten.

Die Gemeinschaftsstiftung Terre des Hommes arbeitet mit der kambodschanischen Organisation Khemara zusammen. Khemara setzt sich gegen Gewalt und Ausbeutung von Kindern ein und kämpft gegen Kinderhandel und Diskriminierung von Frauen. Das wichtigste Ziel des Projektes ist, die Schulabbruchquote zu reduzieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der frühkindlichen Erziehung.

Khemara schafft Bildungsangebote in den Gemeinden für 5.000 Mädchen und Jungen von sechs bis 17 Jahren. Beispielsweise wurden »Lern-Center« aufgebaut, in denen Grundschüler in einer offenen Nachhilfeklasse schulische Unterstützung in Anspruch nehmen können. Kleinkinder werden in den vom Projekt betriebenen Kindergärten betreut.

Die Maßnahmen erreichen 9.400 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Khemara bietet berufliche Qualifizierung für Frauen an, zum Beispiel in Nähen, in der Bäckerei oder dem Anbau von Maniok. Damit können die Familien auf den lokalen Märkten ein kleines Einkommen erzielen, das oft ausreicht, damit die Kinder nicht mehr arbeiten müssen.

Dass Kinder einen besonderen Schutz genießen, muss gesellschaftlich stärker verankert werden. Deswegen soll es auch in den Gemeinden Workshops zu Kinderrechten geben, damit Kinder langfristig vor ausbeuterischer Arbeit geschützt werden.

Nach sechs Jahren Förderung durch die Gemeinschaftsstiftung Terre des Hommes hat sich die Welt für die Mädchen in 40 Dörfern Südindiens verändert. Sie gehören mit ihren Familien zu den niedrigen Kasten und leben unter schwierigsten Bedingungen. Traditionell haben sie als Mädchen geringere Lebenschancen als ihre Brüder.  

Seit 2006 arbeitet die Terre des Hommes-Partnerorganisation ASARE in diesen Dörfern. Schon bald wendete sich das Blatt für die Mädchen: Mehr als 500 von ihnen, die die Schule abgebrochen hatten, konnten wieder in die Schule gehen. 350 Mädchen und junge Frauen wurden besonders gefördert, sie lernen diskutieren, um ihre Rechte einzufordern, üben Rollenspiele ein, singen und tanzen gemeinsam. Heute beteiligen sich die Mädchen mit neuem Selbstbewusstsein immer mehr am kulturellen Leben. 

Die Verbesserungen für Mädchen sind nur möglich geworden, weil ihre Mütter sich verändert haben. Die Mitarbeiterinnen von ASARE hatten die Frauen zunächst mit Angeboten zur Kinderbetreuung aus der traditionellen Zurückgezogenheit ihrer Hütten gelockt. Der nächste Schritt war die Gründung von Gruppen, die Kleinkredite nutzten, um zum geringen Familieneinkommen beizutragen.  Die Frauen lernten mit Seidenraupenzucht und der Verarbeitung von Obst und Gemüse zu Sirup und Tomatenketchup ein höheres Einkommen zu erwirtschaften. Die  positive Auswirkung auf die Familienkasse überzeugten auch die Männer von dem neuen Weg.

Schon bald engagierten sich die Frauen von Karnataka weit über den häuslichen Bereich hinaus. Sie begannen kritisch zu beobachten, was in Schulen und Behörden passierte und gingen gegen unfähige Lehrer und korrupte Beamte vor. Mit Erfolg: Der Unterricht wurde besser und die Verwaltung zahlte mehr Sozialleistungen aus. ASARE unterstützte die Frauen auch darin, sich kommunalpolitisch zu engagieren – was vor zehn Jahren noch völlig undenkbar gewesen wäre.

Die Kinder setzen sich seither in »Kinderclubs« für ihre Rechte ein. Inzwischen besuchen fast alle Mädchen dieser Region die Schule. Die meisten Dörfer der Projektregion sind heute frei von Kinderarbeit, und die Kinderheiraten gingen enorm zurück. »Es ist  mein höchstes Ziel, dass die Mädchen erst mit 18 und nicht mehr mit 14 Jahren heiraten.« erklärte Nagarathna, die engagierte Geschäftsführerin von ASARE, auf der Stifterversammlung im Juni 2009. Bis Ende 2011 ist ihr Ziel fast erreicht: Unter drei Prozent Kinderheiraten wurden im Projektgebiet zuletzt noch gezählt. Immer mehr Mädchen besuchen stattdessen eine weiterführende Schule.

Die Spar- und Kreditgruppen der Frauen sind heute fest etabliert und aus dem Dorf nicht mehr weg zu denken. Überregional sind sie als »Women’s Empowerment Forum« organisiert.  Jede Gruppe zahlt einen Beitrag für die Fortbildungen und hilft Gruppen in Nachbardörfern dabei, ihre Belange durchzusetzen.

»Nur dank der Unterstützung durch die Terre des Hommes-Stiftung konnte ASARE diese Veränderungen für abgelegene Dorfgemeinschaften auf dem Land anstoßen«, betont Nagarathna rückblickend. »Die Frauengruppen arbeiten weiterhin zusammen. Sie entwickeln immer mehr Stärke und wundervolle Ideen, um ihre Ziele zu erreichen. Das macht mich glücklich.«

Sie singen türkisch, tanzen griechisch, essen portugiesisch und hören Geschichten aus der ganzen Welt: Die 52 Mädchen und Jungen aus der Terre des Hommes-Kindertagesstätte Wiesbaden sind zwar erst zwischen drei und sechs Jahre alt, aber ihr kultureller Horizont ist weiter und bunter als der vieler Erwachsener. Aus 14 verschiedenen Nationen kommen ihre Familien. Nur ein Drittel hat deutsche Eltern, und das ist so gewollt: Während andere Kindergärten einen hohen Ausländeranteil häufig als Problem betrachten, wird in der Terre des Hommes-Kita das Voneinanderlernen gefördert und als Bereicherung empfunden.

Wir verstehen viele Sprachen ist das Motto, das auch die Wand im Eingangsbereich des Hauses schmückt. Und im Programm der Kindertagesstätte heißt es: Nicht Anpassung an deutsche Normen, Sitten und Werte steht im Vordergrund unserer Arbeit, sondern das Bemühen, andere Kulturen und Werte verstehen und begreifen zu lernen und in unsere Arbeit einfließen zu lassen.

Weil sich nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Familien im Wiesbadener Bergkirchenviertel heimisch fühlen sollen, engagiert sich das KiTa-Team auch in der Stadtteilarbeit und steht den Eltern bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite.

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende für Kinder in Not

»Ohne Unterricht bleiben Kinder im Teufelskreis von Not, Armut und Arbeitssklaverei gefangen. Ich bin außerordentlich froh, dass Terre des Hommes die Bildungsfrage weit vorne auf der Agenda hat.«
Lutz Beisel Gründer von Terre des Hommes und Schirmherr des Stiftungsfonds »Bildung sichert Zukunft«

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