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Kambodscha: Bildung für arbeitende Kinder

Die ländliche Provinz Kompong Cham ist von Armut geprägt. Die Regierung investiert nur wenig in die Infrastruktur, es gibt kaum Schulen oder Krankenhäuser. Um ihre Familien zu unterstützen, müssen viele Kinder arbeiten. Sie brechen die Schule ab und verlassen ihre Familien, um in der Stadt Arbeit zu suchen oder sich auf den Gummibaumplantagen und den Maniokfeldern als Tagelöhner zu verdingen. Die Arbeit ist sehr hart, und die Kinder sind auf den Plantagen Pestiziden ausgesetzt und werden von den Aufsehern geschlagen, wenn sie nicht schnell und geschickt genug arbeiten.

Die Gemeinschaftsstiftung terre des hommes arbeitet mit der kambodschanischen Organisation Khemara zusammen. Khemara setzt sich gegen Gewalt und Ausbeutung von Kindern ein und kämpft gegen Kinderhandel und Diskriminierung von Frauen. Das wichtigste Ziel des Projektes ist, die Schulabbruchquote zu reduzieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der frühkindlichen Erziehung.

Khemara schafft Bildungsangebote in den Gemeinden für 5.000 Mädchen und Jungen von sechs bis 17 Jahren. Beispielsweise wurden »Lern-Center« aufgebaut, in denen Grundschüler in einer offenen Nachhilfeklasse schulische Unterstützung in Anspruch nehmen können. Kleinkinder werden in den vom Projekt betriebenen Kindergärten betreut.

Die Maßnahmen erreichen 9.400 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Khemara bietet berufliche Qualifizierung für Frauen an, zum Beispiel in Nähen, in der Bäckerei oder dem Anbau von Maniok. Damit können die Familien auf den lokalen Märkten ein kleines Einkommen erzielen, das oft ausreicht, damit die Kinder nicht mehr arbeiten müssen.

Dass Kinder einen besonderen Schutz genießen, muss gesellschaftlich stärker verankert werden. Deswegen soll es auch in den Gemeinden Workshops zu Kinderrechten geben, damit Kinder langfristig vor ausbeuterischer Arbeit geschützt werden.