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Mekong/Südostasien

Länderübergreifende Hilfe für traumatisierte Kinder und ihre Familien

Die Ursachen von Traumatisierung in der Region Südost-Asien sind vielschichtig: Naturkatastrophen, Gewalt, anhaltende Diskriminierung und Armut sowie Missbrauch. Seit 2010 begleitet die Gemeinschaftsstiftung das terre des hommes- Programm zur Ausbildung und Vernetzung von Psychologen in Thailand, Burma, Kambodscha und Indonesien mit vielfältigen Angeboten und hilft Frauen und Kindern ihre psychischen Traumata zu überwinden.

Mit dem großflächigen Programm wird an die Erfolge in Aceh nach dem Tsunami angeknüpft. Dort wurden Ausbildungsprogramme für Psychologen und Gesundheitshelfer von terre des hommes-Partnern eingerichtet. Oftmals fehlen den Menschen aber – insbesondere den Kindern – die Worte, um ihr Leid auszudrücken. Deswegen werden Psychologen unter anderem in der EMDR- Methode geschult. EMDR ermöglicht es ohne viele Worte, erste Verarbeitungsprozesse in Gang zu bringen. 


Traumahilfe im Großprojekt Mekong

Die Stiftung förderte die Traumaarbeit in der Mekong-Region bis 2013 mit 163.000 Euro und erreichte rund 3.500 Menschen. 23 Therapeuten arbeiten in diesem länderübergreifenden Projekt und werden in verschiedenen Einrichtungen eingesetzt. Sie führten bis 2013 über 5.000 Behandlungseinheiten in Indonesien, Kambodscha und Thailand durch.

Im thailändischen Norden, in der Provinz Lampang, arbeitet das Projekt im »Lampang Rehabilitation and Development Center«. Das vom Sozialministerium in Chiang Mai geleitete Heim kümmert sich um schwer misshandelte Mädchen im Alter von acht bis achtzehn Jahren, wie die 14-jährige Ching.

Sie hat jahrelang Gewalt und Missbrauch in ihrer Familie erfahren und war selbstmordgefährdet. Sie war verängstigt und zurückgezogen. Durch die EMDR-Behandlungen der Psychologen des Mekong-Projekts konnte Ching geholfen werden. Sie fasst neuen Lebensmut und kann das Geschehene verarbeiten, heute träumt sie von einer eigenen kleinen Bäckerei.

2016 wurde das terre des hommes-Programm mit erneuter Unterstütztung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Gemeinschaftsstiftung nach Myanmar ausgeweitet. 1.200 Kinder sollen dort die Therapieangebote nutzen können.