Irak: Traumahilfe für Flüchtlingskinder

Gerade Kinder, die auf Grund ihrer Fluchterfahrung schwere psychische und körperliche Traumata erlitten haben, fühlen sich ausgegrenzt. Eine psychologische Behandlung und gelungene Integration in die Welt der anderen Kinder sind die Grundvoraussetzung für einen regulären Schulbesuch.

Rund zwei Millionen Menschen sind derzeit im Irak auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg und dem Terror der IS-Milizen. Dramatisch ist die Lage der Flüchtlinge in den kurdischen Autonomiegebieten im Nordirak. Die Situation in den Lagern ist katastrophal, viele Menschen sind verzweifelt, die Kinder sind von Krieg und Gewalt teilweise hochtraumatisiert.

Die Gemeinschaftsstiftung terre des hommes arbeitet mit der irakischen Organisation Jiyan Foundation for Human Rights zusammen. Im Nordirak gibt es bisher keine spezialisierten Kinder- und Jugend-Traumatherapeuten. Die Gemeinschaftsstiftung finanziert gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit die Weiterbildung von 30 irakischen Therapeutinnen und Therapeuten. Mit dieser Zusatzqualifikation sind sie in der Lage, bei den Kindern und Jugendlichen in den Flüchtlingslagern posttraumatische Belastungsstörungen zu erkennen und zu behandeln. Die jungen Patientinnen und Patienten, die oft massive Gewalt erlebt haben, lernen mit ihren traumatischen Erfahrungen umzugehen und den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.

Da die Zahl der traumatisierten Kinder und Jugendlichen weiter steigt, erhöht sich auch der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. Das Ziel ist, die Ausbildung zu vertiefen und mittelfristig weitere Fachkräfte auszubilden.

Die Stiftung unterstützte das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 12.800 Euro in den letzten zwei Jahren.