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Simbabwe: Corona-Hilfe für Straßenkinder

Für die Kinder und Jugendlichen, die in Simbabwe auf der Straße leben, war der mehrmonatige Corona-Lockdown eine Katastrophe. An Nahrung zu kommen war sehr schwer, die Menschen blieben in ihren Häusern, und wo sonst etwas Geld oder Essensreste abfielen, waren die Straßen nun leer. Manche Kinder aßen, was sie an Bäumen und Sträuchern fanden. Wie überall galt es, zuhause zu bleiben, um sich und andere zu schützen. Nur: Wo soll man hin, wenn man kein Zuhause hat?

Viele Straßenkinder versuchten sich in ihrer Verzweiflung, behelfsmäßige Masken aus alten Kleidungsfetzen zurechtzuschneiden. Ihre Situation wurde von Tag zu Tag dramatischer. Hilfe leisteten die Mitarbeiter*innen von »Scripture Union«. Die terre des hommes-Partnerorganisation unterhält in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt des Landes, ein Aufnahmezentrum für ehemalige Straßenkinder und betreut Jugendliche, die auf der Straße leben: Im Drop-In-Centre können sich Mädchen und Jungen normalerweise waschen, sie bekommen eine warme Mahlzeit, Rat und Zuspruch. Doch nun musste das Zentrum wegen der Ausgangssperre schließen. »Die Kinder und Jugendlichen verstanden die Regeln, aber wie um alles in der Welt sollten sie sich isolieren? Auch wenn sie auf der Straße leben: Der Wunsch, sich zu schützen, zu leben und letztlich Teil der Gesellschaft zu sein und dazuzugehören, ist sehr stark«, so die Schilderung der Mitarbeiterin Skholiwe Ncube.

»Wir haben die Straßenkinder ausfindig gemacht, die nirgendwo hinkonnten. In Zusammenarbeit mit den Behörden wurden sie in einem Jugendzentrum untergebracht, wo sie die Nächte verbringen konnten. Dort versorgten wir sie so gut es geht mit dem Nötigsten«, berichtet Sikholiwe Ncube. Die Straßenkinder wurden informiert, wie sie sich vor einer Infektion schützen können und welche Verhaltensregeln es gibt, zum Beispiel der einzuhaltende Sicherheitsabstand bei der Essensausgabe. Glück im Unglück für die Mitarbeiter*innen von Sctrpture Union: Aufgrund dieser »notwendigen Dienstleistungen« war die terre des hommes-Partnerorganisation autorisiert, sich weiter in der Stadt zu bewegen und konnte während des Lockdowns vielen Kindern helfen.

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